Die Clara-Schumann-Gesamtschule ist „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. In einer Feierstunde in der Mensa der Schule wurde das Siegel der bundesweit agierenden Initiative im Beisein von Bürgermeister Walter Kiß und Landrat Andreas Müller überreicht.

Auf dem Weg zur Siegelverleihung hatte die Schülervertretung Projektideen entwickelt und so das Anliegen des Eintretens für Vielfalt und gegen Rassismus in alle Jahrgänge der Schule hineingetragen. Das Konzept sieht vor, dass jeder Jahrgang mindestens einmal im Jahr in Aktionen wie Antimobbingtagen, Videoprojekten zum Thema Alltagsrassismus, Gedenkstättenfahrten oder internationalen Kochprojekten im Sinne des Siegels aktiv wird.

 Die Feierstunde wurde umrahmt von einer Breakdancevorführung einer Schülergruppe aus dem Fach „Darstellen und Gestalten“ und einem Solotanz der Schülerin Luz Juana Vetter, deren Darbietung aufgrund ihrer herausragenden Qualität – sie ist Europameisterin im Tanz – die Zuschauer in ihren Bann schlug.

Nach einer eindrucksvollen Gesangsaufführung einer Gruppe aus den Vokalklassen der Schule betonte Schulleiter Christian Scheerer in seiner Begrüßungsansprache, dass die Globalisierung in Kreuztal angekommen sei. An der CSG gebe es Kinder von Eltern aus 57 verschiedenen Ländern. Das Motto der Schule „Verschieden aber miteinander“ stehe dafür, dass man an der CSG keine Angst vor dem Fremden hätte und Fremde auch keine Angst an der CSG haben müssten. Jeden Menschen als Menschen zu respektieren und würdevoll zu behandeln – das sei das Grundprinzip des Zusammenlebens an der Clara. Alle zu respektieren sei nicht gleichbedeutend damit, alles zu akzeptieren. Das Schulmotto erfordere auch Courage, um für die Werte des Grundgesetzes einzutreten. Er sei anlässlich der Siegelverleihung stolz auf die ganze Schule und erhoffe sich eine Bestätigung und einen Ansporn, in der eingeschlagenen Richtung weiter zu gehen.

 Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß beglückwünschte die Schule und insbesondere die Schülervertreter, die mit ihren Aktionen die Verleihung des Siegels herbeigeführt haben, im Namen der Stadt als Schulträger. An der CSG werde der Grundstein gelegt für Menschlichkeit, für staatsbürgerliches Bewusstsein, für Weltoffenheit und Toleranz.  Dies werde aus der Schule auch hinausgetragen in die Stadtgesellschaft, in die Familien. So trage die CSG dazu bei, dass in Kreuztal keiner Angst haben muss vor fremdenfeindlichen Aktionen. Er rief dazu auf, wo immer dies dennoch auftrete, dem entgegen zu treten und dankte der SV dafür, dass sie sich und die ganze Schule mit dem Siegel dazu nun ausdrücklich verpflichtet hat.

Landrat Andreas Müller erläuterte, dass er sich sehr darüber gefreut habe, als die Schülervertreter der Schule ihn gefragt hatten, ob er Pate der Schule auf ihrem Weg mit dem Siegel werden will. „Die Themen Integration,  Inklusion, das Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung liegen mir sehr am Herzen und deshalb bin ich heute gern an eure Schule gekommen!“

Andreas Müller betonte in seiner Ansprache an die Schülerschaft, dass das Leben der Menschen durch Verschiedenheit und Vielfalt reicher werde, dass Offenheit für andere Lebensweisen, Glaubensrichtungen oder Kulturen und gegenseitiger die Grundlage eines guten Lebens sei. Er rief die Schülerinnen und Schüler zu kritischer Überprüfung aller Urteile auf, die ihnen von anderen, auch von ihren Lehrern, auch von ihm selbst, angetragen würden. Die Schüler könnten auf ihre Initiative stolz sein und seien nun Vorbilder für andere und Mitglieder des Netzwerkes der Siegelschulen, mehr als 20 seien es bereits in Siegen-Wittgenstein. Er schloss mit dem Aufruf: „Bleibt wachsam, offen für die Dinge, die euch begegnen und mischt euch ein!“

Die Kölsche Band „Paveier“ war mittels einer Videobotschaft dabei und gratulierte ebenfalls und drückte ihre Freude darüber auf, dass die Schüler sie als Paten für ihre Schule gewählt hatten. „Wir sind stolz, die Patenschaft für euch übernommen zu haben, alles Gute von Köln nach Kreuztal“.

Für die Schülervertreter Pascal Müller und Romina Affronte war es wichtig, in ihrer Rede nach der Verleihung des Siegels auf die Motivation einzugehen, mit der sie sich um die Zertifizierung als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ beworben hatten:

“Unsere Schule ist eine Schule wie viele andere Schulen im Land, eine Schule mit Vielfalt und eigentlich eine internationale Schule. Bei uns findet Integration verschiedenster Kulturen und Inklusion von Schülern mit Benachteiligung jeden Tag statt – und keiner hat uns erklärt, wie wir das machen. Aber wir machen es eben einfach. Wir, die Schülerinnen und Schüler der Schülervertretung, haben uns aus diesem Grund als “Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage” beworben, denn das, was wir jeden Tag machen, ist ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft. Niemand darf auf Grund seiner Herkunft, seines Glaubens, seines Geschlechts, seiner Orientierung und seiner Fähigkeiten unfair behandelt werden. Genau dafür steht dieses Siegel! Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass wir alle gemeinsam für eine Gesellschaft kämpfen, in der das Miteinander das Gegeneinander überwiegt. Jeder soll sehen, dass wir täglich unser Schulmotto “Verschieden aber miteinander” leben!“