Viva Latinitas!
Erst kürzlich war in dem renommierten Magazin „Der Spiegel“ zu lesen, dass das Latinum nach wie vor Bedingung für mehr als 120 Studiengänge an Universitäten in ganz Deutschland ist. Ebenso war dort zu lesen, dass Latein an deutschen Schulen momentan einen wahren Höhenflug erlebt, das Interesse an dieser doch angeblich so altmodisch daherkommenden Sprache ist ungebrochen.
Auch die Schüler an der Clara-Schumann-Gesamtschule können teilhaben an oben erwähntem Höhenflug. Am Ende der Klasse 7 treffen sie, in Absprache mit ihren Eltern, die Entscheidung, ob sie Latein als weiteres Fach in ihren Stundenplan aufnehmen möchten. Ab Klasse 8 geht es dann los mit dem Abenteuer Latein. Hervorzuheben ist hier insbesondere, dass in der achten Klasse meist zwei Kurse eingerichtet werden, um so im Einstiegsjahr (und meist auch darüber hinaus) den Unterricht in Schülergruppen zu erteilen, deren Größe um die 20 Schüler beträgt und die damit eine besonders lernförderliche Atmosphäre möglich machen.
Latein ist ein Angebot, das speziell von Schülern und Schülerinnen genutzt werden sollte, die nach der zehnten Klasse den Übergang in die gymnasiale Oberstufe anstreben und mit Latein den für den Erhalt der Hochschulreife notwendigen Nachweis einer zweiten Fremdsprache erbringen möchten. Wählt man Latein von Klasse 8 bis zum Ende der elften Klasse an, so ist diese Belegpflicht für die zweite Fremdsprache erfüllt. Belegt man Latein bis zum Ende der zwölften Klasse und erreicht an deren Ende die Abschlussnote „ausreichend“ oder besser, so erhält man das begehrte Latinum. Das alte Rom ist übrigens gar nicht so weit weg, wie man denkt – dies beweist die in der zwölften Klasse stattfindende Exkursion nach Trier, dem deutschen Rom – hier ist der Geist des antiken Roms omnipräsent und schon viele Lateinkurse unserer Schule haben diesen Geist bereits mit allen Sinnen eingeatmet!
Der beliebteste deutsche Fernsehmoderator, Günther Jauch, ist ein bekennender Anhänger der klassisch- humanistischen Bildung, zu der auch das Fach Latein zählt. Warum? Nun, Latein eröffnet einen ganz anderen, wesentlichen systematischeren Blick auf das Phänomen Sprache. Die Schüler lernen hier, wie eine Sprache aufgebaut ist, sie begreifen, dass Sprache auf einem festen Gerüst basiert, das man zunächst beherrschen muss, um dann die Feinheiten kennenzulernen. Der Umgang mit lateinischen Texten ermöglicht es den Schülern und Schülerinnen in eine Art historischer Kommunikation zu treten, die sie begreifen lässt, dass im alten Rom die Wurzeln unserer heutigen modernen europäischen Kultur liegen. Die Gegenwart kann nur der meistern, der aus der Vergangenheit die richtigen Lehren gezogen hat – hier liefert Latein einen wichtigen Beitrag, indem es die Wurzeln unserer Kultur durch das Übersetzen antiker Originalliteratur wieder zu Tage fördert. Schüler werden die deutsche Sprache kennenlernen und endlich begreifen, warum man z.B. einen Konjunktiv benutzt. Als Kultursprache Nummer eins der Antike lässt sich Latein auch heute noch in vielen modernen Sprachen wiederfinden, sei es nun Italienisch, Spanisch, Englisch, Französisch oder viele andere mehr. All diese Sprachen lassen sich viel leichter erlernen, wenn man auf dem Fundament Latein beim Neuerwerb einer Sprache aufbauen kann. Kurzum: Wer Latein hat, hat die Nase vorn und das noch in viel mehr als den hier genannten Bereichen!
Wir, d.h. die Fachschaft Latein der Clara-Schumann-Gesamtschule, ist stets bemüht, das Fach Latein anhand moderner Unterrichtsmethoden unseren Schülern und Schülerinnen nahezubringen. Hierbei wollen wir uns stetig weiter entwickeln – gemeinsam mit den Schülern! Sollte es Fragen geben, so wenden Sie sich doch bitte an den Fachkonferenzvorsitzenden, Herrn Marco Schneider. Zum Schluss bleibt uns nur eins zu sagen (wenn Sie mögen, können Sie/ könnt Ihr es ja übersetzen!):
Latina, mater linguarum– venit, vidit, vicit!